Dieser Sport ist in Viersen jetzt witterungsunabhängig
Die Boule-Halle in Viersen lädt Sportler bei jeder Witterung und zu jeder Jahreszeit zum Boule-Spiel ein. Die moderne Spielstätte auf dem Gelände an der Weiherstraße 12 des Viersener Pétanque-Clubs e.V. ist die erste ihrer Art im Kreisgebiet Viersen.
Wie funktioniert das Boule-Spiel?
Die Bezeichnung „Boule“ stammt aus dem französischen Sprachgebrauch und bedeutet übersetzt „la boule“, die Kugel oder der Ball. Das Boule-Spiel ist eine Kugelsportart, die als Präzisionssport gilt. Sie wurde bereits aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. als Empfehlung griechischer Ärzte, u. a. von Hippokrates, als Spiel mit Steinkugeln überliefert.
Beim Boule-Spiel wird zunächst ausgelost, welche Mannschaft beginnen darf. Ein Spieler dieser Mannschaft zieht dann einen Kreis von ca. 35-50 cm Durchmesser auf dem Boden. Dann wird eine kleine Kugel in eine Entfernung von circa sechs bis zehn Metern ausgeworfen, die als Zielobjekt gilt. Sie muss einen Meter von Hindernissen entfernt liegen bleiben. Der Ausspieler der kleinen Kugel oder ein Teammitglied spielt anschließend die erste Kugel so nah wie möglich an die Zielkugel aus. Dann ist die andere Mannschaft am Zug bis eine ihrer Kugeln näher an der kleinen Kugel zum Liegen kommt, oder alle Kugeln ausgespielt sind. Dann wird wieder zur ersten Mannschaft gewechselt. Die zwei Mannschaften müssen demnach mit einer bestimmten Anzahl an Kugeln versuchen, immer so nah wie nur möglich an die kleine Kugel heranzukommen. Nur so wird gepunktet. Das Wegschießen oder „Drücken“ eigener, gegnerischer und der kleinen Kugel, auch „Schweinchen“ genannt, ist erlaubt. So lässt sich die eigene Position oftmals verbessern. Prallt die Zielkugel hingegen gegen ein Hindernis oder die Begrenzung, muss neu begonnen werden.
Anschließend, wenn alle Kugeln gespielt sind, werden die Punkte ausgewertet. Die Mannschaft, die am nächsten an die Zielkugel herangekommen ist, erhält einen Punkt. Hat sie zwei Kugeln näher an der Zielkugel als die gegnerische Mannschaft, erhält sie zwei Punkte usw.
Im Anschluss zieht der Gewinner an der Stelle der Zielkugel einen neuen Wurfkreis und wirft die kleine Kugel für die nächste Aufnahme aus.
Was macht die Boule-Halle in Viersen aus?
Die Boule-Halle in Viersen ist in ihrer Art einzigartig im Kreisgebiet von Viersen. Der in 2012 gegründete Viersener Pétanque Club (VPC) trainierte vorher auf Bahnen unter freiem Himmel an der Weiherstraße 12 und war somit der Witterung ausgesetzt. Nun können sich die Vereinsmitglieder geschützt in der Boule-Halle in Viersen auf Turniere vorbereiten und Ligaveranstaltungen des NRW Pétanque Verbandes austragen.
Der VPC hat das Gelände von der Stadt Viersen gepachtet und dort die neue Boule-Halle des Vereins errichtet. Dort können nun der Vereinsvorsitzende Stefan Kaiser, sein Stellvertreter Thomas Dornseifer und die Vereinsmitglieder jahreszeit- und wetterunabhängig trainieren.
Mit 13 Metern Breite und 25 Metern Länge wurde die Boule-Halle in Viersen geplant und in großer Eigenleistung des Viersener Pétanque Clubs errichtet. Dank einer Fördersumme von 63.000 Euro aus dem NRW-Programm „Moderne Sportstätten 2022“ konnte das Projekt auch finanziell gestemmt werden, denn die Halle musste zunächst mit der Hilfe eines Architekten vermessen werden. Anschließend wurden Tonnen von Kies befestigt, Fundamentsteine gesetzt, die Halle errichtet, der Boden angelegt und verfestigt sowie eine Heizung und Beleuchtung eingebaut.
Das Interesse anderer Boule-Vereine an der überdachten Boule-Halle in Viersen ist groß. Der Viersener Pétanque Club e.V. öffnet die Halle für Gäste, Trainings und Turniere und möchte Viersen zum Zentrum des Boule-Spiels am Niederrhein machen.
Sportliche Grüße aus Viersen
Ihre Daniela Mischel
Quellen: Viersen aktuell Ausgabe 05/2022, Viersener Pétanque Club e.V., Wikipedia