Bodenbelag und Heizungsart

Bodenbelag und Heizungsart

Welcher Bodenbelag ist für welche Heizungsart am besten geeignet?

Die Heizungsart eines Hauses oder einer Wohnung beeinflusst die Wahl des Bodenbelags maßgeblich mit. Hier spielen Themen wie Wärmeleitfähigkeit und Wärmedurchlasswiderstand eine wichtige Rolle. Welcher Bodenbelag für welche Heizungsart am besten geeignet ist, stellen wir Ihnen im Folgenden vor.

Die Heizungsarten und was es zu beachten gilt

Bei der Planung eines Hauses muss die Entscheidung für eine Heizungsart getroffen werden. Diese beeinflusst dann wiederum die Auswahl der Fußbodenbeläge. Wird eine Heizung mit Heizkörpern verbaut, sind die Fußbodenbeläge frei wählbar, da die Heizungswärme nicht über den Boden an den Raum abgegeben wird. Anders sieht das allerdings bei einer Fußbodenheizung aus. Hier spielt der Bodenbelag eine entscheidende Rolle, damit so viel der Wärme wie möglich auch an den Füßen und im Raum ankommt.

Wenn die Entscheidung für ein Fußbodenheizsystem gefallen ist, gilt es nun aus einer Vielzahl an möglichen Bodenbelägen auszuwählen. Hierbei ist zu beachten, dass nicht jedes Material gleichermaßen gut geeignet ist, um auf einer Fußbodenheizung verlegt zu werden. Die Wärme des Heizungswasser sollte über das Material des Fußbodens gut an die Raumluft abgegeben werden. Das bedeutet für die Auswahl des Fußbodens, ein Material mit besonders guter Wärmeleitfähigkeit und gutem Wärmedurchlasswiderstand zu wählen, um die Vorlauftemperatur der Heizungsanlage niedriger einstellen zu können und dennoch warme Füße und eine warme Raumluft zu erreichen.

Geeignete Bodenbeläge für Fußbodenheizungen

Die Bodenbelagsauswahl für eine Fußbodenheizung sollte also die Wärmeleitfähigkeit und den Wärmedurchlasswiderstand berücksichtigen. Der Fußboden sollte resistent gegen Temperaturschwankungen und leicht durchgängig für Wärme sein. Demnach spiel die Dicke des Fußbodenbelags eine wichtige Rolle. Je dicker dieser ist, umso wärmer muss das Zirkulationswassers der Heizung eingestellt werden. Das spiegelt sich in höheren Heizkosten wider. Neben der Dicke des Bodenbelags ist aber auch das Material entscheidend, denn Fliesen beispielsweise leiten Wärme deutlich besser als Parkettboden. Es gilt die Faustregel, dass der Wärmedurchlasswiderstand des Materials so niedrig wie möglich sein sollte, um eine besonders gute Wärmeabgabe zu erreichen. Berücksichtigt man alle Schichten der Fußbodenheizung, sollte der gesamte Wärmedurchlasswiderstand einen Richtwert von max. 0,15 m2K/W nicht überschreiten. Er ergibt sich aus der Dicke des Fußbodenbelags und der Wärmeleitfähigkeit des Materials. Die Wärmeleitfähigkeit hingegen sollte so hoch wie möglich ausfallen, da somit die meiste Wärme durchgeleitet wird.

Der ideale Fußboden in Kombination mit einer Fußbodenheizung ist aus energetischer Sicht der Fliesen- oder Steinboden, da er einen hervorragenden Wärmedurchlasswiderstand und eine hohe Wärmeleitfähigkeit hat. Selbst das stellenweise Verlegen von Teppichen ist bei Fliesen- und Steinböden kein Problem. Fugen- und Rissbildung ist kaum zu erwarten. Die Fliesenmaterialien (z.B. Keramik, Naturstein) unterscheiden sich in ihren Wärmeeigenschaften kaum, sodass nach Belieben gewählt werden kann.

Grundsätzlich eignen sich aber auch andere Fußbodenbeläge, die einen Wärmedurchlasswiderstand von 0,15 m2K/W nicht überschreiten. Teppiche beispielsweise sind oft für die Verlegung auf Fußbodenheizungen geeignet. Sie sollten allerdings nicht zu dick und ohne Schaumpolster sein und zudem vollflächig mit einem Spezialkleber auf dem Boden verklebt werden. Auch Laminat lässt sich problemlos auf einer Fußbodenheizung verlegen. Hier sollte allerdings auf die Kennzeichnung der Fußbodenheizungseignung geachtet werden. Bei der Verlegung von Laminat sollte auf das Auslegen einer zusätzlichen Dampfsperre geachtet werden und keine Teppiche oder Läufer auf das Laminat gelegt werden, um Hitzestaus zu vermeiden. Holzböden wie Parkett sind für Fußbodenheizungen nur dann geeignet, wenn der maximale Wärmedurchlasswiderstand nicht überschritten wird, denn Holz hat grundsätzlich eher dämmende Eigenschaften. PVC- und Kunststoffböden sind für die Verwendung mit einer Fußbodenheizung grundsätzlich auch geeignet. Hier sollten allerdings immer die Herstellerangaben berücksichtigt werden.

 

Wohlige Wärme kommt dann am besten an den Füßen an, wenn Sie bei der Verwendung einer Fußbodenheizung die obigen Tipps zum Bodenbelag beachten. Dann kann der Winter kommen!

 

Herzliche Grüße aus Viersen

 

Ihre Daniela Mischel

 

 

 

Quellen: Heizsparer, Selfio, Heizungsfinder

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