Sie retten Leben und sind verpflichtend
Meistens werden Brandopfer im Schlaf vom Feuer überrascht. Der Brandrauch ist besonders gefährlich. Rauchmelder, oder auch Rauchwarnmelder und Feuermelder, machen die Bewohner rechtzeitig auf die Rauchentwicklung über ein akustisches Signal aufmerksam und retten somit Leben. Deshalb sind sie auch verpflichtend (Rauchmelderpflicht) und müssen in allen vermieteten und selbstbewohnten Wohnungen und Wohnhäusern installiert sein.
Wie funktioniert der Rauchmelder und wie sollte er installiert werden?
Rauchmelder werden immer an der Zimmerdecke, vorzugsweise in der Raummitte und mit mindestens 50 cm seitlichem Abstand sowie nach unten zu Gegenständen, installiert und nehmen bei einem entstehenden Brand das giftige Rauchgas in einer Messkammer des Rauchmelders auf. Anschließend ertönt ein lauter, akustischer Signalton, der auf das Feuer und die Rauchgasentwicklung aufmerksam macht. Die ersten 120 Sekunden nach dem Alarm sind für die Bewohner überlebenswichtig, um sich und andere in Sicherheit zu bringen.
Die Rauchmelder müssen, um Leben retten zu können, ordnungsgemäß installiert sein und regelmäßig gewartet werden. Die Installation und Wartung kann durch eine Fachfirma oder den Eigentümer selbst vorgenommen werden.
Die Schutzfunktion des Rauchmelders ist dann am größten, wenn der Rauch eines gerade entstehenden Brandes so schnell wie möglich bemerkt wird. Deshalb ist die richtige Position entscheidend. In allen Räumen, in denen Menschen schlafen, sind grundsätzlich Rauchmelder anzubringen. Das sind Schlafzimmer inklusive Gästezimmer, Kinderzimmer und auch Flure sowie Räume, die als Rettungswege zum Wohnungsausgang dienen. Bestenfalls sind in jedem Raum Rauchmelder installiert. Befinden sich die Schlafräume auf einer oberen Etage, sollten im Erdgeschoss auch Rauchmelder angebracht werden, um auf den Rauch aufmerksam zu machen, bevor die Fluchtwege so stark verraucht sind, dass eine Selbstrettung unmöglich wird. Die frühzeitige Warnung verschafft den Bewohnern wertvolle Zeit. Zudem sollte die Küche nicht vergessen werden, denn rund ein Drittel aller Wohnungsbrände entstehen in der Küche. Für sie gibt es spezielle Wärmemelder.
Ihre Rauchmelder können Sie in fünf Schritten selbst testen:
- Drücken Sie die Prüftaste am Rauchmelder. Ertönt nach einigen Sekunden ein Signalton, ist er funktionsfähig.
- Tauschen Sie die Batterie. Wenn ihr Rauchmelder kein Qualitätszeichen „Q“ hat, muss die Batterie nach Herstellerangaben nach einigen Jahren getauscht werden.
- Führen Sie eine generelle Prüfung des Rauchmelders durch. Sind die Raucheintrittsöffnungen frei von Staub, Schmutz, Insekten und Abdeckungen?
- Prüfen Sie die Umgebung. Ist der Rauchmelder in einem 0,5 m Radius frei von jeglichen Hindernissen wie Einrichtungsgegenständen (z.B. Lampen), Wänden und Raumteilern?
- Befindet sich in allen Räumen, in denen Menschen schlafen, sowie in allen Fluren, die als Rettungswege dienen, ein Rauchmelder?
Wie sollte man sich im Brandfall verhalten?
Brände fordern jedes Jahr viele Todesopfer und auch die Zahlen der Schwer- und Leichtverletzten sind erschreckend hoch. Die Hauptursachen für das Entstehen von Bränden sind menschliches Fehlverhalten und Elektrizität (Erhebung des Instituts für Schadenverhütung).
Rauchmelder und die eingeführte Rauchmelderpflicht haben schon viele Leben geschützt. Jeden Tag werden im Durchschnitt vier Menschen durch Rauchmelder bei einem Brand gerettet, Dennoch kommt es immer noch zu Brandtoten. Das richtige Verhalten im Brandfall ist entscheidend.
Selbst löschen können Sie Brände dann, wenn Sie die Brandursache noch erkennen können z.B. eine Kerze und sich selbst nicht gefährden. Wasser oder Löschsprays sind hier gute Löschmittel, wobei bei Elektrobränden beachtet werden sollte, dass Wasser Strom leitet! Fettbrände z.B. in Pfannen dürfen niemals mit Wasser gelöscht werden, da das heiße Fett im Kontakt mit dem Wasser explodiert. Schalten Sie in diesem Fall den Herd aus, legen Sie einen Deckel (kein Kunststoff), auf die Pfanne und ersticken Sie so die Flammen. Nehmen Sie dann die Pfanne vom Herd. Der Deckel sollte so lange auf der Pfanne bleiben, bis das Fett erkaltet ist, da es sich ansonsten wieder entzünden kann. Alternativ können aus sicherer Entfernung Löschsprays oder Feuerlöscher in einem solchen Fall zum Einsatz kommen. Ist zu viel Rauch durch den Brand entstanden, sollten Löschversuche abgebrochen und die Wohnung schnellstmöglich verlassen werden.
Können Sie den Brand nicht mehr selbst löschen, sollten Sie sich umgehend in Sicherheit bringen. Prüfen Sie, ob der Fluchtweg frei ist, warnen und helfen Sie anderen Personen in Ihrer Wohnung und verlassen Sie diese schnellstmöglich, ohne Wertgegenstände zu suchen. Das kann im Ernstfall Ihr Leben kosten. Falls griffbereit, nehmen Sie nur Handy und Wohnungsschlüssel mit. Nutzen Sie niemals den Aufzug im Brandfall. Schließen Sie die Haus- oder Wohnungstür hinter sich, um dem Feuer keinen Sauerstoff zu geben. Sobald Sie in Sicherheit sind, rufen Sie über die 112 die Feuerwehr.
Sollte eine Flucht aus der Wohnung nicht mehr möglich sein, sollten Sie sich so weit wie möglich vom Brandherd entfernen. Ruhe zu bewahren ist entscheidend. Schließen Sie alle Türen zwischen sich und dem Feuer. Türritzen sollten, wenn möglich, mit nassen Tüchern abgedichtet werden. Erst dann kann ein Fenster geöffnet und die Feuerwehr gerufen oder am Fenster auf sich aufmerksam gemacht werden.
Bei einem Brand im Treppenhaus sollten Sie unbedingt in der Wohnung bleiben und die Türe schließen, aber nicht verriegeln. Dichten Sie die Türe auch hier mit nassen Tüchern ab. Entfernen Sie sich so weit wie möglich von der Brandquelle. Im Erdgeschoss kann die Wohnung durch die Terrassentüre oder ein Fenster verlassen werden. Rufen Sie die 112. Warten Sie dann am Fenster oder auf dem Balkon auf die Feuerwehr.
Haben Sie Ihre Rauchmelder schon überprüft? Falls nicht, ist heute der beste Zeitpunkt. Im Ernstfall retten sie Leben!
Herzliche Grüße aus Viersen
Ihre Daniela Mischel
Quellen: Rauchmelder.de, Forum Brandrauchprävention e.V.