Von Pelletheizung bis Kaminofen
Seit Menschengedenken kommt Holz als Brennstoff zum Einsatz. In Form des Lagerfeuers als Wärmequelle wird Holz seit ca. 1,5 Millionen Jahren vom Menschen genutzt. Lediglich die Art der Holzverbrennung zur Wärmeerzeugung hat sich über die letzten Jahrtausende hinweg verändert. Sie findet heutzutage beispielsweise im Kaminofen und der Pelletheizung moderne Anwendungsarten.
Beim Heizen mit Holz gilt es zu unterscheiden, ob ein komplettes Haus über eine Zentralheizung mit dem Brennstoff Holz beheizt wird, oder lediglich ein Kamin oder Kaminofen zur Gemütlichkeit beitragen soll. Wir stellen Ihnen in diesem Beitrag beide Möglichkeiten vor.
Heizen mit Holz als Zentralheizung
Als Lagerfeuer 2.0 kann die Pelletheizung bezeichnet werden. Sie verheizt Holz in Form von gepressten Holzpellets und erzeugt so die nötige Wärme, um ein Haus in den kalten Monaten ausreichend zu heizen. Zudem ist die Pelletheizung eine umweltfreundliche Alternative zu Öl- und Gasheizungen, da Holz ein nachwachsender, heimischer Rohstoff ist. Somit kommt dem Heizen mit Holz eine gewisse Versorgungssicherheit und niedrige Betriebskosten zugute.
Eine Pelletheizung ist einfach in der Handhabung und wenig aufwändig. Die Holzpellets werden automatisch zum Kessel transportiert und dort zur Wärme- und Energiegewinnung verbrannt. Die Funktionsweise der Pelletheizung unterscheidet sich somit nicht vom Funktionsprinzip einer Öl- oder Gasheizung, denn auch hier wird ein Brennstoff verbrannt, der Energie für Heizung und Warmwasser erzeugt. Dank der genormten Form der Pellets funktioniert das Heizen ganz automatisch. Die Heizanlage kann sich selbstständig an veränderte Wärmeanforderungen im Haus anpassen. Die Pelletheizung muss, ähnlich wie die Ölheizung, in der Regel auch nur einmal im Jahr mit Brennstoff aufgefüllt werden.
Heizen mit Holzpellets ist in zwei Varianten verfügbar – dem Pelletofen und dem Pelletkessel. Der Pelletkessel wird als Zentralheizung verwendet und versorgt das gesamte Haus mit Heizungswärme und Warmwasser. Er lässt sich zudem auch mit Solarthermie kombinieren. Der Pelletofen hingegen ist nur zum Heizen einzelner Räume und somit zur Unterstützung einer zusätzlichen Heizung geeignet. Er arbeitet ähnlich wie ein Kamin. Auch der Pelletofen lässt sich zur Warmwasseraufbereitung nutzen. Beim Pelletkessel wird die erzeugte Wärme verwendet, um das Heizwasser im Heizkessel zu erwärmen. Der Pelletofen gibt die erzeugte Wärme durch Konvektion oder Strahlung ab.
Bei beiden Varianten besteht die Pelletheizung aus den Komponenten eines Pelletkessels, der die Pellets energiesparend und nahezu rückstandslos verbrennt, einem Pelletlager bzw. Pelletsilo zur Lagerung der Holzpellets, einer Förderschnecke bzw. einem Vakuumsaugsystem, das die Holzpellets automatisch in die Brennkammer des Kessels befördert, einem Aschebehälter, der die verbrannten Holzpellets auffängt und einem Pufferspeicher für eine energieeffiziente Funktionsweise der Heizung. Im Pufferspeicher wird die überschüssig produzierte Wärme vom Pelletkessel zwischengespeichert und, wenn benötigt, wieder abgegeben.
Die Steuerung der Pelletheizung wird über ein Steuerungsmodul am Kessel getätigt. Sie ist zudem sicher und verglichen zu Öl und Gasheizungen sogar deutlich ungefährlicher, da die Holzpellets ein sicherer Brennstoff sind.
Die individuelle Situation entscheidet, ob eine Pelletheizung mehr Vor- oder Nachteile für den Hauseigentümer birgt. Vorteile sind Umweltfreundlichkeit, günstige Betriebskosten, Zuschüsse und Fördermöglichkeiten zur Reduzierung der Anschaffungskosten, Einhaltung des Wärmegesetzes für Erneuerbare Energien und die Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Heizsystemen. Nachteilig sind die hohen Anschaffungskosten von 13.000 bis 24.000 Euro, ein eventuell erhöhter Platzbedarf für die Lagerung der Pellets (bei vorheriger Ölheizung kann der Lagerraum des Tanks verwendet werden), teilweise längere Transportwege und ein erhöhter Wartungsaufwand.
Heizen mit Holz für die Gemütlichkeit
Beim Thema Heizen mit Holz spielt die Gemütlichkeit eine besondere Rolle. Ein Kaminfeuer strahlt wohlige Wärme aus und beim Anblick der Flammen wird dem Menschen seit erst Recht warm. Aus diesem Grund greifen viele Hauseigentümer in den Wintermonaten auf einen Kamin oder Kaminofen als zusätzliche Wärmequelle zurück und steigern so die Gemütlichkeit in ihrem Eigenheim. Abhängig von der Kilowatt-Zahl des Ofens, der Raumanordnung und Raumgröße lässt sich mit einem Kamin schon ein großer Teil eines Hauses beheizen. Bei einer Raumgröße von 50 Quadratmetern reichen 5 kW bereits aus.
Zudem kann ein wassergeführter Kaminofen sogar als alleinige Zentralheizung dienen, da er für Heizung und Warmwasser die benötigte Wärme bereitstellt. Dies ist allerdings nur in gut gedämmten Häusern zu empfehlen.
Die Möglichkeiten, mit Holz zu heizen, sind groß. Es bleibt demnach jedem Hauseigentümer überlassen, wie und ob Holz eine Alternative zu Öl oder Gas als Brennstoff zur Energiegewinnung dienen kann. Umweltfaktoren, Energieersparnis und Gemütlichkeit sprechen jedenfalls für das Heizen mit Holz.
Herzliche Grüße aus Viersen
Ihre Daniela Mischel
Quellen: Umwelt Bundesamt, Energiesparen im Haushalt, Energis