Heizkosten reduzieren und die Umwelt schonen
Wer ein Haus baut oder saniert, muss sich Gedanken über die richtige Dämmung machen, um auf Dauer Heizkosten zu sparen und die Umwelt zu schonen. Der Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung sieht zudem vor, dass, verglichen zu 1990, die Treibhausgas-Emissionen von 80 auf 95 Prozent reduziert werden sollen. Mithilfe des Gebäudeenergiegesetzes soll dieses ehrgeizige Ziel erreicht werden. Ein Grund mehr, sich Gedanken über eine effiziente Dämmung zu machen.
Konventionelle Dämmung
Konventionelle Dämmungen bestehen aus synthetischen und mineralischen Materialen. Zu den mineralischen Dämmstoffen zählen Glas- und Steinwolle, die künstlich produziert werden und in der Herstellung viel Energie aufwenden. Sie benötigen einen höheren Primärenergiebedarf und verursachen demnach hohe CO2-Emissionen. Dennoch verfügen sie über eine sehr gute Wärmedämmung. Der Hitzeschutz im Sommer fällt allerdings sehr gering aus. Mineralische Dämmungen sind sehr langlebig, feuchtigkeitsbeständig und formstabil. Nagetiere richten sich hier allerdings gerne ein. Die Kosten für mineralische Dämmstoffe fallen eher gering aus.
Synthetische Dämmmaterialen wie Polyurethan (PUR)-Hartschaum-Dämmplatten werden vor allem für die Außendämmung im Wärmedämmverbundsystem des Hauses verwendet. Das Material zeichnet sich durch seine Langlebigkeit, Formstabilität, Druckfestigkeit und das geringe Gewicht aus. Es ist wasserabweisend, sodass Schimmel nur schwer entstehen kann. Allerdings fressen Nagetiere es gerne an. Bei der Verwendung sollte darauf geachtet werden, dass die PUR-Hartschaum-Dämmplatten FCKW-frei sind. Nachteile dieses Dämmmaterials sind der hohe Energiebedarf bei der Herstellung sowie die Verwendung der fossilen Ressource Erdöl. Gegen Wärme im Sommer schützt diese synthetische Dämmvariante nicht. Die Kosten fällen ähnlich hoch aus wie bei mineralischen Dämmstoffen.
Ökologische Dämmung
Nachhaltige Dämmstoffe bestehen aus nachwachsenden Rohstoffen und schonen die Umwelt. Die Auswahl ökologischer Dämmstoffe ist relativ groß und reicht von Holz über Pflanzenfasern bis hin zu Tierhaaren. Die Nachfrage nach diesen natürlichen Dämmstoffen steigt aus gutem Grund. Sie sind altbewährt, gesundheitsverträglich und haben eine gute Ökobilanz. Doch auch bauphysikalisch haben ökologische Dämmstoffe viele Vorteile. Bereits die Herstellung dieser naturnahen Dämmungen ist besonders klima- und umweltfreundlich, da sowohl der Primärenergiebedarf als auch die CO2-Emissionen deutlich niedriger ausfallen, als bei den konventionellen Dämmstoffen. Die nachhaltigen Dämmstoffe können zudem nach ihrer Verwendung entweder kompostiert- oder einfach entsorgt werden.
Natürliche Dämmstoffe, die zur Dämmung eines Hauses zur Auswahl stehen, sind Holzfasern, Schafwolle, Hanf, Flachs, Kork, Schilf, Seegras, Zellulose, Holzwolle, Jute und Stroh. Sie verfügen über eine unterschiedliche Wärmeleitfähigkeit und somit über eine schlechte bis sehr gute Wärmedämmwirkung. Holzwolle dämmt der Wärmeleitfähigkeit zufolge schlecht, Kork und Schilf eher mittelmäßig. Holzfasern, Seegras und Stroh hingegen dämmen gut. Besonders hervorzuheben aufgrund ihrer sehr guten Dämmeigenschaften sind Schafwolle, Hanf, Flachs, Zellulose und Jute.
Alle ökologischen Dämmstoffe verfügen über einen guten bis sehr guten sommerlichen Hitzeschutz und, bis auf die Holzwolle, auch einen guten bis sehr guten Feuchtigkeitsausgleich, sodass über das ganze Jahr hinweg ein ausgeglichenes Raumklima herrscht. Beim Schallschutz schneidet nur die Jute schlecht ab. Der Brandschutz nachhaltiger Dämmstoffe ist hingegen eher mittelmäßig. Lediglich Kork und Holzwolle erreichen einen mittelmäßig bis guten Brandschutz.
Natürliche Dämmungen aus Zellulose, Holzfaser, Flachs, Hanf, Schafwolle und Seegras sind geprüft und zertifiziert. Allerdings sind die ökologischen Dämmstoffe meistens teurer als synthetische und mineralische Materialen wie Styropor oder Mineralwolle.
Ein Haus richtig zu dämmen schont den Geldbeutel und die Umwelt. Wer sich zusätzlich auch gesundheitlich noch etwas Gutes tun möchte, greift auf ökologische Dämmstoffe zurück. Sie sind zwar teurer, haben aber gleich mehrere Vorteile gegenüber synthetischen und mineralischen Materialen.
Herzliche Grüße aus Viersen
Ihre Daniela Mischel
Quellen: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz – Klimaschutzplan 20250, Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen – Gebäudeenergiegesetz, Hausbau-Beratung, Wohnglück