Energiesparend und umweltschonend
Nachhaltiges Bauen kann als eine Art Richtlinie verstanden werden, ob ein Haus gewisse Standards einhält und bezieht sich auf einen schonenden Umgang mit Ressourcen, eine lange Lebensdauer, einen wirtschaftlichen Betrieb sowie eine geringe Umweltbelastung. Ein nachhaltiger Hausbau wirkt sich zudem aufgrund der langen Lebensdauer und geringer Unterhaltungskosten auch auf den Marktwert des Gebäudes aus.
Was bestimmt nachhaltiges Bauen?
Zukunftsgerechte Gebäude werden nachhaltig geplant. Es kommen Maßnahmen zum Tragen, die den Bau klimagerecht, in hoher Qualität, wirtschaftlich und lange nutzbar gestalten sowie den Bewohnern ein gesundes und komfortables Umfeld bieten. Daher ist es besonders wichtig, schon vorab entsprechende Ziele wie eine Bedarfsplanung, Raumaufteilungen und die Auswahl der Baustoffe zu definieren.
Zudem sind beim Hausbau aus finanzieller Sicht nicht nur die eigentlichen Baukosten, sondern auch Folgekosten zu bedenken. Angesichts der steigenden Energiepreise für Strom, Gas und Öl sind vor allem der Energieverbrauch und die Energieeffizienz des Hauses entscheidend. Eine unabhängige Selbstversorgung des Hauses mit Energie ist die Zukunft. Hier kommen Themen wie Solarthermie, Wärmepumpe und Solaranlage zum Tragen. Darüber hinaus sollte der Ressourcenverbrauch beim Hausbau möglichst niedrig ausfallen.
Massivhaus oder Holzständerbauweise?
Für die Entscheidungsfindung des nachhaltigen Baustiels sind sowohl die optimierte Gebäudehülle als auch eine effiziente Wärmeenergieerzeugung wichtig. Massivhäuser weisen aufgrund gleichmäßig dicker Mauern eine bessere Wärmedämmung und somit einen niedrigeren Heizenergieverbrauch auf. Weiterhin kann durch eine Ausrichtung des Hauses zur Sonne eine zehnprozentige Heizenergieeinsparung erreicht werden, da Mauerwerk die Sonneneinstrahlung deutlich besser aufnehmen kann als Holz. Gemauerte Außenwände und Betondecken sind dauerhaft dicht und benötigen kein zusätzliches Dichtmaterial wie Platten oder Folien. Die Wärmespeicherfähigkeit der Massivwände schützt im Sommer vor zu großer Wärmeeinstrahlung. Im Winter können Energiekosten eingespart werden und im Sommer sind die Innenräume deutlich kühler als in einem Holzhaus.
Massivhäuser können in Sachen Nachhaltigkeit punkten. Mineralische Materialien für gemauerte Wände kommen in der Natur reichhaltig vor und weisen eine hohe Druckfestigkeit sowie Schaldämmung auf. Zudem sind Massivhäuser nicht brennbar und sehr robust, sodass Unterhaltungskosten gesenkt werden. Die Lebensdauer eines Massivhauses erreicht laut Sachverständigen 80 Jahre, wohingegen die Nutzungsdauer anderer Bauweisen nur bei ca. 60 Jahren liegt.
Die Ökobilanz eines Massivhauses verglichen mit einem Holzhaus berücksichtigt die gesamte Lebensdauer einschließlich des Baus und der Nutzung. Eine Studie der Technischen Universität Darmstadt hat gezeigt, dass nachhaltiges Bauen in Form eines Massivhauses eine um 7,8% verringerte Auswirkung auf den klimaschädlichen Treibhauseffekt und einen um 7,9% reduzierten Primärenergieverbrauch hat. Größere Instandhaltungsabstände führen zu einer um 4,1% geringeren Ozonbelastung und zu einer um 1% kleineren Zerstörung der Ozonschicht. Zudem sind Auswirkungen wie Versauerung und Eutrophie um einiges geringer, sodass ein Massivhaus zu signifikant geringeren Umweltbelastungen führt, als ein in Holzständerbauweise errichtetes Gebäude.
Beim nachhaltigen Bauen spielen auch Recycling und Entsorgung von Baustoffen eine bedeutende Rolle. Massivhäuser werden beim Abriss in ihre Einzelteile wie Beton und festes Mauerwerk zerlegt. Die Materialen kommen anschließend im Erd- und Straßenbau, als Betonbeimischung oder auch als gebrauchte Betonfertigteile in Neubauten zum Einsatz. Laut Bundesregierung werden in Deutschland jährlich bereits 175 Millionen Tonnen Bauabfälle wiederverwertet.
Nachhaltiges und somit ressourcenschonendes Bauen wird immer wichtiger, sowohl für die Umwelt als auch aus gesundheitlicher und finanzieller Sicht für die Bewohner.
Herzliche Grüße aus Viersen
Ihre Daniela Mischel
Quellen: Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, Hausbauberater, Hausbau-Beratung, Massivhaus-Zentrum