Breitband: Koordinator im Kreishaus zuversichtlich mit Blick auf Gewerbe

Breitband: Koordinator ist zuversichtlich

Viersen. In Sachen Breitbandversorgung gibt Sebastian Cüsters den Viersener Gewerbegebieten ein „vollbefriedigend“. Der 35-Jährige ist Breitbandkoordinator beim Kreis Viersen. Seit Februar 2017 führt der Wirtschafts-Informatiker im Kreishaus die Fäden zusammen, dass schnelles Internet Standard wird an Niers und Nette. Über ein Bundesförderprogramm mit Ko-Finanzierung vom Land sollen unterversorgte Gebiete digital auf Trab gebracht werden. „Unterversorgt“ heißt: unter 30 Mbit pro Sekunde. Eine Marktanalyse im ersten Schritt hat ergeben, dass fünf Prozent unter diese Marke fallen. Bei diesen „weißen Flecken“ setzt der gebürtige Niederkrüchtener den Hebel an.

Von dieser Offensive profitieren auch die Gewerbegebiete, betont Sebastian Cüsters. „Wir packen die Infrastruktur ja als Ganzes an. Also haben auch die Gebiete etwas davon, wo die Versorgung zwar über dem Minimum liegt, aber durchaus noch hochgeschraubt werden sollte“, betont Cüsters.

Als Beispiel nennt Sebastian Cüsters Mackenstein. Im größten Gewerbegebiet kreisweit zwischen Dülken, Waldniel und Mönchengladbach war bezüglich Breitband bis 2018 Hängen im Schacht. Ein Zustand, der insbesondere die Grundstücks-Marketing-Gesellschaft der Stadt Viersen auf den Plan gerufen hat. „Für ansiedlungswillige Unternehmen war das kein gutes Signal, wenn sich das Internet dort im Schneckentempo bewegt“, sagt GMG-Geschäftsführer Jens Düwel. Die GMG sieht die Anstrengungen des Kreises Viersen sehr positiv und unterstützt das Anliegen, für die Wirtschaft eine Breitband-Offensive einzuläuten. Dank der gebündelten Kräfte in Richtung Glasfaser entstand Konkurrenz zu den Anbietern Telekom und Unitymedia. Was seit 2014 bereits in den Grenzgemeinden Schwalmtal, Niederkrüchten und Brüggen zum Erfolgsmodell wurde, griff nun auch im Viersener Südwesten, wo sich mit leistungsstarken und innovationsfreudigen Unternehmen der Motor der Kreisstadt-Wirtschaft befindet.

Das Zauberwort für die Unternehmen heißt FttB. Das steht für Fibre-to-the-Building und betrifft – parallel zu FttH = Fibre-to-the-Home – die Glasfaser-Netzarchitektur für die Firmen. „In Mackenstein sind wir fast fertig, in Viersen-Süd geht es bald los“, berichtet der Breitbandkoordinator. Auch dort ist Sebastian Cüsters zuversichtlich, dass der Ausbau zügig voranschreitet. „Grundsätzlich liegt im Kreis Viersen schon viel Glasfaser in der Erde.“ Über den geförderten Ausbau, der nun in Angriff genommen wird, entstehen Trassen für 1500 Kilometer Glasfaser. Dies entspricht einer Strecke von Viersen bis Rom. Cüsters: „Bereits jetzt liegen die Quoten bei FttB und FttH über dem NRW-Schnitt.“

Wie sieht es mit dem gesteckten Ziel der öffentlichen Förderkulisse aus? Bis 2025 kreisweit eine Gigabitfähige Infrastruktur zu schaffen, hält der Digital-Experte für „realistisch“. „Denn die Deutsche Glasfaser“, so Sebastian Cüsters, „legt eine Grundstruktur an und baut konzeptionell einen Leerrohrverbund.“ So entsteht ein kreisweites und so-gar überregionales Glasfaser-Hauptnetz. Das kommt den Gewerbetreibenden in Viersen auf kurz oder lang zugute. Skeptisch ist Cüsters allerdings, ob der Kreis Viersen eine 100%ige Glasfaser-Infrastruktur für wirklich jede Adresse hinbekommt.

Cüsters und sein „Amt für digitale Infrastruktur und Verkehrsanlagen“, das wegen der Dringlichkeit der Problematik im Kreishaus eigens eingerichtet worden ist, sehen ihr Tun als besonders wichtig für die Gewerbetreibenden an. „Deshalb ist das Bestreben des Landrats, die Gewerbegebiete mit symmetrischen Anschlüssen auszustatten.“ Meint: Die Firmen sind dann auch in der Lage, eine große digitale Masse ins Netz zu speisen – der sogenannte Upload im Gegensatz zum Download, wo die Unternehmen sich Input aus dem Netz ins Haus holen.

Natürlich ist noch nicht alles Glas, was glänzt, betont der Breitbandkoordinator. Zuweilen klingelt in seinem Büro am Rathausmarkt 3 das Telefon, und ein Unternehmer aus dem innerstädtischen Gewerbegebiet Kränkelsweg meldet sich: „Wann geht’s hier endlich los?“ Cüsters‘ Antwort: „Im Rahmen des Förderprogramms packen wir das als nächstes an.“ Die Ungeduld kann er gut nachvollziehen.

Bis allerdings bis zum letzten Bauernhof im Kreis Viersen schnelles Internet gelegt ist, wird es „wohl noch 15 bis 20 Jahre dauern“. Immerhin, so betont Sebastian Cüsters, ist man kreisweit auf dem Weg zu einer guten Note „zwei“.

DOWNLOAD Pressemitteilung 130919 Breitband Ausbau

 

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